Das TCP/IP-Schichtenmodell orientiert sich stark an der TCP/IP-Protokollfamilie. Es wird häufig auch als TCP/IP-Referenzmodell bezeichnet, da es auf das OSI-Schichtenmodell referenziert und die darin enthaltenen Schichten beinhaltet, aber anders darstellt.
Größter Unterschied im Vergleich zum OSI-Schichtenmodell ist jedoch die Verschmelzung von mehreren Schichten des OSI-Modells.
TCP/IP-Schichtenmodell. Quelle. Technik-Kiste,de
Durch die starke Ausrichtung auf TCP/IP kann dieses Schichtenmodell nur für diese Protokollfamilie genutzt werden. Das OSI-Modell kann folglich auch für andere verwendet werden. Größter Vorteil gegenüber dem OSI-Modell ist die große Übersichtlichkeit. Größter Nachteil ist die Verschmelzung von mehreren OSI-Schichten zu einer TCP/IP-Schicht. Hierdurch leidet die Genauigkeit.
Anwendungsschicht (Application Layer)
Die 4. und oberste Schicht (Anwendungsschicht/Application Layer) ist gleichzusetzen mit den Schichten 7 (Anwendungsschicht), 6 (Darstellungsschicht) und 5 (Sitzungsschicht) des OSI-Modells. So ist diese Schicht die Schnittstelle zwischen Benutzer/Anwendung und den darunter liegenden Schichten. Sie ist ebenso zuständig für die Codierung, Konvertierung und der Kompression. Hier werden über die Protokolle Dienste für Anwendungen bereitgestellt. Die 4. Schicht dient also als "Schnittstelle" zwischen Software und Netzwerk bzw. den Austausch anwendungsspezifischer Daten. Mögliche Protokolle auf der Anwendungsschicht sind:
- HTTP (Hypertext Transfer Protocol)
- HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure)
- FTP (File Transfer Protocol)
- SMTP (Simple Mail Transfer Protocol)
- IMAP (Internet Message Access Protocol)
- POP3 (Post Office Protocol 3)
- DNS (Domain Name System)
- DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)
- SNMP (Simple Network Management Protocol)
- Telnet (Teletype Network)
- SSH (Secure Shell)
Wichtig! Die Anwendung selbst, zählt nicht zur Schicht 4!
Transportschicht (Transport Layer)
Die 3. Schicht ist gleichzusetzen mit der 4. Schicht (Transportschicht) im OSI-Modell. Sie dient der Portvergabe, wodurch eine eindeutige Zuordnung zur Anwendung möglich ist. Zusätzlich dient sie der Flusskontrolle und dem Verbindungsauf- und Abbau. Ihre Hauptaufgabe ist also die End-to-End-Kommunikation. Grundsätzlich finden hier zwei Protokolle Anwendung:
- TCP (Transmission Control Protocol)
- UDP (User Datagram Protocol)
Die Daten werden als Segmente gekapselt und erhalten so unter anderem Ports, anhand derer die verwendeten Protokolle identifiziert werden können.
Internetschicht (Internet Layer)
Netzzugangsschicht (Link Layer)
Der Link Layer und somit die unterste Schicht des TCP/IP-Modells ist wie die OSI-Schicht 1 und 2 zu behandeln. Aus dem Namen Netzzugangsschicht leitet sich schon ab, dass es sich um den Zugang zum Netz handelt. So findet man hier die MAC-Adressierung, die Sicherung der Übertragung und das Einteilen in Frames. Außerdem gehört die physische Übertragung auf dem Medium bzw. die vorherige Codierung dazu (OSI Schicht 1). Die Kapselung der Daten aus den vorherigen Schichten erfolgt in einem Frame mit Header und Trailer.
Mögliche Protokolle sind:
- Ethernet
- PPP
- T1
Kapsulation / Paketaufbau
Datenkapselung in TCP/IP. Quelle: Technik-Kiste.de